Fachhochschulen sind nach Auffassung des Bundesverbandes Liberaler Hochschulgruppen (LHG) ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Bildungswesens. Sowohl mit ihrer anwendungsorientierten Wissenschaft als auch mit ihrer berufsbildbezogenen Lehre bieten die Fachhochschulen eine Alternative zu Forschung und Lehre an den Universitäten. Vor allem die strukturierten Studiengänge an Fachhochschulen (mit der Folge erheblich kürzerer Studienzeiten) kommen sowohl den Anforderungen des Beschäftigungsmarktes als auch den Wünschen vieler Studierender entgegen.

Der LHG fordert deshalb den weiteren Ausbau des Fachhochschulwesens, um dem steigenden Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften auf dem Wege zeitlich begrenzter Studiengänge mit raschem berufsqualifizierendem Abschluss Rechnung zu tragen.

Insbesondere hält der LHG in den Disziplinen des naturwissenschaftlich-technischen Spektrums Parallelangebote von praxisorientierten Studiengängen an den Fachhochschulen einerseits und von grundlagenwissenschaftlich geprägten Studiengängen an den Universitäten und gleichgestellten wissenschaftlichen Hochschulen andererseits für erforderlich.

Der öffentliche Dienst bleibt aufgefordert, die sachlich längst nicht mehr gerechtfertigte Benachteiligung der Fachhochschulabsolventen in seiner Einstellungs- und Beförderungspraxis aufzugeben.

Um eine solche, stärkere Stellung der Fachhochschulen im deutschen Bildungswesen zu erreichen, muss vor allem die Qualität der Lehre an den Fachhochschulen verbessert werden.

Im Einzelnen fordert der LHG:

  • Berufungsvoraussetzung zur Professur an Fachhochschulen muss zumindest die Promotion sein, auf alle Fälle weiterhin eine mindestens fünf-Jährige berufliche Tätigkeit.
  • Aufgabe der Fachhochschulprofessoren soll hauptsächlich die Lehre sein.
  • Einrichtung von Stellen für studentische Hilfskräfte und wissenschaftliche Mitarbeiter auch an Fachhochschulen, um Forschung durchführen zu können.
  • Daneben soll die Beteiligung von Lehrbeauftragten aus der beruflichen Praxis an der Lehre verstärkt gefördert werden.
  • Der Übergang vom Fachhochschulstudium zum Studium an Universitäten und wissenschaftlichen Hochschulen ist flexibler zu gestalten; FH-Absolventen soll die Möglichkeit geboten werden, in kurzer Zeit die Voraussetzungen für eine Promotion zu erwerben.
  • Zwischen Universitäten und Fachhochschulen ist eine stärkere Zusammenarbeit in Forschungsprojekten anzustreben.

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass obige Maßnahmen nur sinnvoll durchgeführt werden können, wenn durch entsprechende Erhöhung der Ausgaben von Bund und Ländern für die Hochschulen es zu einer spürbaren Entlastung der Hochschulen kommt.